Betriebsleiterschule

«Ich war überrascht, wie viel ich dazulernen konnte»
Ramona Wirz, Sie haben vor vier Jahren als 20-Jährige und als jüngstes von fünf Kindern den Landwirtschaftsbetrieb Ihrer Eltern übernommen und dann am bzbs die Weiterbildung zur Eidg. Dipl. Meisterlandwirtin absolviert. War das immer Ihr Plan?Ich hatte eine sehr schöne Kindheit auf dem Bauernhof und wusste auch deshalb schon früh, dass ich Landwirtin werden möchte. Als dann alle meine älteren Geschwister einen anderen beruflichen Weg wählten, stand die Übernahme des Hofes automatisch zur Diskussion. Meinem Vater bedeutet es viel, dass er sein Lebenswerk in der Familie weitergeben konnte.Standen Sie diesbezüglich etwas unter Druck?Nein, für mich ist es ein Traum, Leben und Arbeit im Kreislauf der Natur vereinen zu können. Und ein Geschenk, diesen Traum auf unserem Sigmundenhof weiterleben zu dürfen. Jetzt arbeiten wir zu dritt auf dem Hof: meine Eltern und ich. Ausserdem können wir bei Bedarf auf die Hilfe meines Partners zählen, er ist gelernter Landmaschinenmechaniker und ebenfalls Landwirt.Sie sind jung und ambitioniert und als Eidg. Dipl. Meisterlandwirtin wohl besser ausgebildet als Ihr Vater.(lacht) Schulisch vielleicht schon, denn die Weiterbildung am bzbs war wirklich sehr lehrreich und praxisorientiert. Ich war überrascht, wie viel ich zu meiner Lehre als Landwirtin noch dazugelernt habe. Ausserdem war der Unterricht sehr angenehm; der Lehrgangsleiter Koni Höhener ist fachlich top und hatte stets ein offenes Ohr für unsere Fragen und Anliegen.Was konkret haben Sie dazugelernt?Ich habe u.a. ein vertieftes Wissen in den Bereichen Produktionstechnik, Agrarpolitik, Wirtschaft, Vermarktung und Finanzen erlangt. Und auch einen anderen, ganzheitlichen Blick auf die Landwirtschaft bekommen.Das klingt ziemlich theoretisch.Natürlich haben wir auch viel Praktisches gelernt. Je nach Bedürfnis absolvieren die Studierenden verschiedene Module. Für mich war die Geflügelhaltung, die Milchviehhaltung und die Mutterkuh-Haltung interessant, weil wir 2000 Legehennen halten und die Milchviehhaltung derzeit auf Mutterkuh-Haltung umstellen.Diese Umstellung war auch Thema Ihrer Abschlussarbeit.Genau. Für mich war das natürlich ideal. Denn so konnte ich diesen Schritt überlegt, fundiert und professionell angehen. Diese Abschlussarbeit wird mir auch in Zukunft dabei helfen, andere betriebliche Umstellungen durchdacht anzugehen.Geben Sie jetzt als Meisterlandwirtin Ihren Eltern Tipps?(lacht) Das machen wir gegenseitig. Wissen ist das eine, Erfahrung das andere. Meine Eltern waren schon immer sehr offen und innovativ. Sie haben den Hof vor 20 Jahren auf Bio umgestellt und einer der ersten Laufställe in der Region gebaut. Damals hat man sie dafür noch belächelt.Heute ist Bio trendy.Ja, ich bin froh, dass das so ist. Mir ist wichtig, dass wir der Natur Sorge tragen und entsprechend schonend produzieren. Ich werde bald Mutter und freue mich sehr darauf. Das verstärkt meinen Wunsch, dass auch die kommenden Generationen mit einem Urvertrauen und möglichst naturnah aufwachsen können.
  • Ramona Wirz
  • Ramona Wirz (25) aus Kaltbrunn ist gelernte Landwirtin, Betriebsleiterin Landwirtschaft mit eidg. Fachausweis sowie Eidg. Dipl. Meisterlandwirtin.

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