Bäuerin mit eidg. Fachausweis

«Das ist eine Schule fürs Leben»
Leandra Heim, Sie sind Zivilstandsbeamtin und bald auch diplomierte Bäuerin. Auf welchen Beruf werden Sie nach Abschluss Ihrer Ausbildung setzen? Auf beide, so plane ich es im Moment jedenfalls. Im nächsten Jahr werden mein Partner – er ist Bauer – und ich den Hof meiner Eltern übernehmen. Weil mein Vater aber noch weiter im Betrieb mitarbeitet, kann ich langsam einsteigen und plane deshalb, in beiden Berufen Teilzeit zu arbeiten. Eine spannende Mischung. Absolut. Ich liebe meine Arbeit auf dem Zivilstandsamt und möchte sie nicht aufgeben. Der Bauernhof wiederum ist eine Herzensangelegenheit. Hier bin ich aufgewachsen, kenne alles und packte schon immer mit an. Dann müssten Sie die Ausbildung zur Bäuerin eigentlich gar nicht machen. Oh doch, der Unterricht findet an der landwirtschaftlichen Schule in Salez statt und ist sehr vielfältig gestaltet. Man bekommt ein breitgefächertes Fachwissen rund um den Bäuerinnenberuf vermittelt. Können Sie ein paar Fächer nennen?Reinigung und Textilpflege, Haushaltsführung, Produkteverarbeitung, Gartenbau, aber auch landwirtschaftliche Buchhaltung, landwirtschaftliches Recht und landwirtschaftliche Betriebslehre. Apropos Reinigung oder Produkteverarbeitung. Wie muss man sich das vorstellen? Waschen und kochen Sie im Unterricht?Ja, auch. Wir lernen zum Beispiel, mit welchen Mitteln man bestimmte Flecken aus Textilien entfernen kann oder wie man Kleidung flickt. Wir haben auch schon Brot gebacken und verschiedene Produkte aus Milch weiterverarbeitet. Zum Beispiel zu Mascarpone oder Formaggini. Die Lehrkräfte haben viele praktische Tipps und Tricks auf Lager.Dann ist der Unterricht sehr praxisnah. Ja, einige Dozierende sind selbst Bäuerinnen resp. Bauern und thematisieren auch verschiedene Fallbeispiele aus dem Alltag auf dem Hof. Das macht den Unterricht sehr interessant und realistisch. Es ist eine Schule fürs Leben, ich habe schon sehr viel gelernt und profitiert.Man spürt, Sie sind begeistert vom Lehrgang. Und wie läuft es so in der Klasse?Sehr gut. Wir sind eine bunt gemischte Gruppe und pflegen einen angeregten Austausch. Nun planen wir sogar, dass wir einander auf den Bauernhöfen besuchen, damit wir uns ein Bild machen können, wie der Betrieb bei den anderen funktioniert. Das klingt alles ziemlich entspannt, dabei haben wohl alle in der Klasse ein vollgepacktes Programm. Sie selbst sind berufstätig, arbeiten auf dem Hof mit und bilden sich nebenbei noch weiter, wie schaffen Sie das? Klar ist es manchmal stressig, aber wenn man gut plant, gehts. Ich bin ja auf dem Bauernhof aufgewachsen und bin es daher gewohnt, dass die Arbeitstage manchmal lang sind.
  • Leandra Heim
  • Leandra Heim (26) aus Gossau absolviert die berufsbegleitende Ausbildung zur Bäuerin mit eidgenössischem Fachausweis.

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