Eidg. Dipl. Bauleiter/in Hochbau

«Das Fachwissen in unserer Klasse ist sehr wertvoll»
Andri Glisenti, Sie haben die Matura in der Tasche, sind gelernter Hochbauzeichner und mittlerweile Junior Bauleiter in einem renommierten Bündner Architektur- und Ingenieurbüro, das über hundert Personen beschäftigt. Bei Ihnen läufts beruflich rund - verfolgen Sie eine konkrete Karriereplanung?Wenn man es so nennen will, ja. Ich interessierte mich schon während meiner Hochbauzeichner-Lehre für das Zusammenspiel von Planern, Bauherren, Handwerkern. Respektive, ich wollte genauer wissen, was es alles braucht, bis das, was auf einem Plan gezeichnet ist, auch fertig gebaut ist.Vom Zeichentisch oder PC aus geht das allerdings nicht.Nein, aber ich durfte schon während der Ausbildung kleine Umbauten und Projekte selbständig leiten. Das fand ich sehr spannend, denn auf dem Bau sieht die Realität manchmal anders aus als auf einem Plan. Da muss man Lösungen finden, allenfalls anders planen, improvisieren, etc. Ausserdem sitzt man nicht nur im Büro, sondern kommt auch auf die Baustellen und dabei mit den Handwerkern ins Gespräch. Da lernt man viel. Darauf wollte ich aufbauen.Wie haben Sie das angepackt?Ich wechselte vor etwas mehr als einem Jahr den Arbeitsplatz - von einem kleinen Architekturbüro in ein Grossunternehmen. Zeitgleich habe ich am bzbs die Ausbildung zum Eidg. Dipl. Bauleiter Hochbau begonnen.Ein grosser Schritt.Ja. Es kam viel Neues auf mich zu. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber wird in grossen Dimensionen gedacht und gearbeitet und es werden viele Vorzeigeprojekte realisiert.Können Sie an solchen bereits mitwirken?Immer mehr. Mein erstes Projekt war ein Wohnungsumbau, dann durfte ich Sanierungsarbeiten im Aussenbereich einer Schule leiten, später Büroräumlichkeiten auf einer Fläche von fast 500 m2. Zudem konnte ich drei Musterzimmer für ein Hotel leiten, von denen nun 40 Zimmer realisiert wurden.Das klingt spannend, ist aber bestimmt auch fordernd.Am Anfang hatte ich ziemlichen Respekt und auch mal eine schlaflose Nacht. Aber das hat sich gelegt, denn ich werde im Betrieb super begleitet und unterstützt, das schätze ich sehr.Und wie läuft es in der Schule? Gut, ich bin mit der Weiterbildung sehr zufrieden, denn ich lerne viele Dinge, die mir im Beruf weiterhelfen und die ich zum Teil bereits anwenden kann. Ausserdem sitzen in unserer Klasse Leute aus den verschiedensten Branchen: Maurer, Maler, Gipser, Zimmermänner,... Dieses Fachwissen ist wertvoll, denn es kommt u.a. von jenen, die direkt auf dem Bau arbeiten. Das hilft mir auch als angehender Bauleiter weiter. Zudem entstehen spannende Diskussionen, an denen sich auch die Dozierenden aktiv beteiligen und ihr Wissen einbringen.Apropos Dozentinnen und Dozenten, dann sind Sie zufrieden mit dem Unterricht?Absolut. Ich staune immer wieder, wie gut sie es schaffen, selbst trockener Lernstoff spannend zu vermitteln.Gibt es auch etwas, das Ihnen nicht gefällt?Ein Nachteil – allerdings für mich persönlich - ist mein weiter Schulweg. Vom Engadin nach Buchs brauche ich 2,5 Stunden. Aber die vier Semester sind absehbar. Das erste Jahr verging im Flug, das nächste bestimmt auch.Hätten Sie diese Ausbildung nicht auch in Chur oder sonst wo in Ihrer Nähe machen können?Nein, bei uns im Engadin gibt es keine Weiterbildungsmöglichkeit in diesem Bereich. In Chur gibt es den Lehrgang zum Techniker in Bauplanung. Dank eines Bauleiters, der selbst die Weiterbildung am bzbs absolviert hatte und mir davon vorschwärmte, entschied ich mich auch für diese Weiterbildung am bzbs.
  • Andri Glisenti
  • Andri Glisenti (30) aus Chapella im Oberengadin bildet sich derzeit am bzbs zum Eidg. Dipl. Bauleiter Hochbau weiter.

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