Die Reform im Detailhandel / Verkauf 2022+ - Ein wichtiger und grosser Meilenstein 30.09.2022

Vor gut eineinhalb Jahren haben wir erfahren, welche Inhalte die zukünftigen Lernenden im Detailhandel erarbeiten müssen. Bewusst wurde diesbezüglich von Bildung Detailhandel Schweiz auf konventionelle Lehrmittel verzichtet, da in der neuen Ausbildung kompetenzorientiertes Lernen im Zentrum steht. Damit nicht alle Berufsfachschulen ihr eigenes Lernmaterial erstellen mussten, ist die Projektgruppe Reform Ost „Detailhandel“ entstanden, wobei jede der 11 teilnehmenden Berufsfachschulen in enger Koordination Unterrichtsmaterialien für die EBA- und EFZ-Ausbildung auf der Lernplattform Moodle erstellt.

Der Unterricht ist neu nicht mehr klassisch nach Fächern strukturiert, sondern orientiert sich an vorgegebenen Handlungskompetenzen, was ein Umdenken bei den Lernenden und den Lehrpersonen erfordert. Alle drei Lernorte wie üK – Betrieb – und Berufsfachschule arbeiten zeitlich abgestimmt an der gleichen Handlungskompetenz. Im BYOD-Unterricht arbeiten die Lernenden ganz im Sinne der Digitalisierung mit ihrem Notebook und erarbeiten auf diese Weise ihr Wissen und wenden dieses an. Die Lehrpersonen halten sich dabei an das nationale Umsetzungskonzept, damit jede Handlung auf Basis der Theorie ausgeführt werden kann.

Die auf Moodle zur Verfügung stehenden Unterrichtsmaterialen müssen von den Lehrpersonen inhaltlich und didaktisch geprüft werden, damit geeignete Unterrichtseinheiten gewährleistet werden können. Es steht dabei allen Lehrpersonen frei, wie Sie diese Materialien im Unterricht verwenden. Didaktische und methodische Freiheiten sind somit auch in der Reform gegeben.

Die Phasen aller Unterrichtseinheiten, bzw. Lernpfade sind identisch aufgebaut. Zuerst werden die Ressourcen aktiviert, dann wird Wissen aufgebaut, Fertigkeiten werden geübt und Aufgaben gelöst, damit schliesslich ein Transfer ermöglicht wird und die Leistungsziele überprüft werden können. Dies ist für die Lernenden teilweise sehr anspruchsvoll, da der Lehrplan 21 noch nicht in allen Volksschulen vollständig umgesetzt wird. Einige haben Schwierigkeiten mit dem selbstorganisierten Lernen (SOL) und andere kämpfen mit technischen Problemen. Zukünftige Berufsleute benötigen aber genau diese Kompetenzen, damit Sie selbstständig Kunden individuell beraten und bedienen können.

Auch bei den Lehrpersonen zeigen sich teils technische Schwierigkeiten und es ist für alle eine grosse Veränderung, vorgefertigtes Unterrichtsmaterial zu übernehmen und die Lernenden vielfach selbstständig arbeiten zu lassen. Doch wie sagt man so schön – das Rad muss nicht von jedem neu erfunden werden. Wir schonen damit eine wichtige Ressource – nämlich Zeit. Davon haben wir jetzt mehr zur Verfügung, um uns während des Unterrichts stärker und individueller um die Lernenden zu kümmern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Lehrperson weniger zu tun hat – im Gegenteil.

​​​​​​​Demnächst soll in Sargans eine Lernlandschaft für die Lernenden eingerichtet werden, damit der handlungskompetenzorientierte Unterricht nicht nur mehr im Schulzimmer stattfindet, sondern individuelle Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Eine ganz spannende Zeit liegt noch vor uns – die Ausbildung als EBA oder EFZ im Detailhandel ist im Wandel.

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